Paris, Toulouse, Lyon, aber auch Lannion, Uzerche und Roubaix. In ganz Frankreich sind Coworking Spaces und andere flexible Arbeitsräume auf dem Vormarsch. Weit entfernt vom kalten Bild einfacher Gemeinschaftsbüros sind diese Orte zu wahren Ökosystemen geworden, die eine neue Beziehung zur Arbeit verkörpern, mobiler, menschlicher, lokaler... und vor allem viel zeitgemäßer für ihre Nutzer und die Unternehmen, die sich dort niederlassen. Wie können wir uns heute entwickeln, und welcher Raum bleibt für neue Marktteilnehmer auf diesem Markt für flexible Arbeitsräume?
Ein Markt in voller Strukturierung
Ein flexibles Büro zu schaffen bedeutet heute mehr als nur ein paar Schreibtische und eine Kaffeemaschine aufzustellen. Es geht darum, eine konkrete Antwort auf die tiefgreifenden Veränderungen am Arbeitsplatz und auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer zu geben: das Ende des Einzelbüros, die Suche nach Sinn, das Bedürfnis nach räumlicher Verankerung, die Zunahme der Telearbeit, die Isolation der Selbstständigen, die Suche nach Geselligkeit.
Im Jahr 2023 wird es in Frankreich 3.591 Coworking Spaces geben - ein Anstieg von 5 % gegenüber dem Vorjahr, so L 'Express. Bis 2025 wird es in Frankreich über 4.200 Coworking Spaces geben, was einem Anstieg von 15 % seit 2024 entspricht.
Diese gemeinschaftlich genutzten Arbeitsräume entsprechen einer wachsenden Nachfrage nach Flexibilität und passen sich neuen Arbeitsformen an, was umso mehr gilt, als der französische Immobilienmarkt nicht in der Lage ist, sich aus seiner Flaute zu befreien.
Coworking vs. das flexible Büro
Verwechseln Sie aber flexible Büros nicht mit Coworking-Spaces. Der Unterschied ist gering, aber mit einer Leerstandsquote von 22 % sind die Pariser Coworking-Spaces eine ständige Herausforderung. Laut der Ubiqdata-Studie 2024 wird die Zahl der Coworking-Büros mit fast 350.000 m² im Jahr 2024 weiter steigen, mit einem Anstieg der Neueröffnungen um 23 % im Jahr 2024.
Dies ist ein weiterer Beweis für die Relevanz dieses Modells für die Bedürfnisse der Unternehmen nach mehr Personalisierung und Flexibilität, wenn es denn eines Beweises bedarf.
Der Markt für flexible Büroräume bewegt sich also in eine gemäßigtere, aber gesündere Richtung, denn in diesem Jahr werden "nur" +13 % der m² erwartet. Bis 2024 werden sich dreißig Coworking-Anbieter fast 1,2 Millionen m² Arbeitsfläche in Frankreich teilen.
Diese Dynamik ist auf eine Kombination von Faktoren zurückzuführen. Einerseits ermutigt die Umgestaltung der Büroimmobilien die Unternehmen, bestimmte Arbeitsplätze in flexible Räume auszulagern. Andererseits sucht eine Generation von Freiberuflern, Beratern und Selbstständigen ein soziales und anregendes Arbeitsumfeld, ohne die Zwänge eines 3/6/9-Mietvertrags.
Den eigenen Raum schaffen: ein Abenteuer am Scheideweg
Jedes Coworking- oder flexible Arbeitsraumprojekt beginnt mit einer Absicht: ein Gebiet zu unterstützen, ein lebendiges Arbeitsumfeld zu bieten, soziale Verbindungen zu schaffen oder zusätzliche Einnahmen aus Immobilienvermögen zu generieren.
"Früher dachten wir, dass Coworking ein urbanes Phänomen ist, fast schon ein Trend. Aber es entwickelt sich zu einem Instrument zur Wiederbelebung von Regionen", bemerkt François Vermeil , CEO von workin.space.
Der Weg zwischen Traum und Wirklichkeit ist jedoch mit strategischen Entscheidungen gepflastert.
- Welches Zielpublikum? Selbstständige, Start-ups, Verbände, Gebietskörperschaften, Telearbeitnehmer?
- Welche Positionierung? Hybridraum mit Gemeinschaftswerkstatt? Hochwertige Flächen in der Innenstadt? Soziales Büro in einem innerstädtischen Viertel?
- Welches Geschäftsmodell? Monatliche Abonnements, einmalige Anmietung, privatisierte Räume, zusätzliche Dienstleistungen...
Ein weit verbreiteter Fehler ist es, "Ort" vor "Gemeinschaft" zu denken, aber es ist nicht das Design, das Loyalität schafft, es ist die Atmosphäre, die Rituale, die Interaktionen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es beim Coworking und bei flexiblen Büroräumen im Allgemeinen um Gastfreundschaft geht: Verwaltung, Belebung und Entwicklung. Einmal eröffnet, muss ein Coworking Space leben, sich anpassen und erneuern. Das alltägliche Management ist mehr als nur die Vermietung von Quadratmetern.
Die Schlüssel zu einem lebendigen Coworking
- Willkommen heißen, zuhören, regeln, leiten.
- Organisieren Sie Gruppenveranstaltungen: Frühstücke, Workshops, Konferenzen, Afterworks.
- Verwalten Sie Zeitpläne, Rechnungen, Wi-Fi- und Kaffeemaschinenausfälle.
- Kommunizieren Sie über Netzwerke, verfolgen Sie Kontakte, werben Sie für Erfahrungsberichte.
- Und vor allem: eine gemeinsame Kultur schaffen, in der jeder Nutzer ein potenzieller Mitwirkender ist.
Ein Modell für die Zukunft?
Coworking entwickelt sich ständig weiter. Einige konzentrieren sich auf ökologische Verantwortung (Recycling, Energieautonomie, sanfte Mobilität), andere auf Nischenbereiche: Coworking für Künstler, Coworking für Frauen, Tech-Coworking, Gesundheits-Coworking... Und in einem Kontext, in dem das traditionelle Unternehmen zerbröckelt, erscheinen diese Orte zunehmend als glaubwürdige Alternativen zur Isolation und zur Standardisierung der Arbeit.
Einen Coworking Space einzurichten bedeutetheute, Unternehmer, Gastgeber, Moderator und Community Builder in einem zu sein. Es bedeutet, auf die Sehnsucht nach Bedeutung, Verbindungen und Nähe zu reagieren. Und es bedeutet, auf seine eigene kleine Art und Weise an der Neuerfindung der Arbeitswelt mitzuwirken, denn hinter jedem Gemeinschaftsbüro, jeder Gemeinschaftsküche, jeder organisierten Veranstaltung steht eine neue Art zu arbeiten.hinter jedem Gemeinschaftsbüro, jeder Gemeinschaftsküche, jeder organisierten Veranstaltung stehen Menschen, die gemeinsam nach einer anderen Art zu arbeiten suchen - und vielleicht auch nach einer anderen Art zu leben.
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